Freitag, 20. März 2015

Touristen in Russland

Wir fuhren heim und stellten uns darauf ein, dasselbe wie seit Tagen zu tun. Zu warten. Es gab allerdings ein kleines Problem. Wir hatten bei der Rentnerin für nur drei Tage bezahlt, die waren nun um und so mussten wir nun eine Entscheidung treffen. Should I stay or should I go?
Doch am Abend bei Schnitzel, ACDC Musik und Bier waren unsere Hirne zu Höchstleistung aufgelaufen und hatten den einzigen uns bekannten Menschen in Moskau aus den Tiefen des Gedächtnisses hervorgekramt. Unsere Ansprechpartnerin bei der Moskauer Deutschen Zeitung. Noch in der Nacht hatten wir ihr eine Mail geschrieben.
Und tatsächlich. Zurück bei der Rentnerin erfuhren wir, dass sie uns aufnehmen konnte, da ihre Mitbewohnerin gerade im Urlaub war. Wir sollten ihr und ihrer zweiten Mitbewohnerin einmal den Kühlschrank auffüllen und durften dafür bis Dienstag bei ihnen bleiben. Journalisten sind leidgeprüfte Existenzen. So was macht empfänglich für das Leid anderer. Allerdings denke ich lieber an die Ferienpark Mirow Adresse aus dem letzten Mai.
Also packten wir unsere Sachen, kauften unserer Rentnerin Pralinen und Sekt als Dank, ernteten sogar ein Küsschen auf die Wange dafür und zogen von Dannen. Natürlich nicht ohne unseren Mann in Moskau über den Fortgang zu informieren. Am anderen Ende der Stadt empfingen uns die zwei jungen Frauen herzlich. Wir erzählten unsere Geschichte ein ums andere Mal, machten den versprochenen Einkauf und freuten uns über eine heiße Dusche.
Da es Freitagabend war, zeigten sie uns das Moskauer Nachtleben, und sogar ich musste zugeben, dass Moskau auch seine schönen Seiten hat. Die Christi Erlöser Kathedrale ist bei Nacht eine Pracht. Und ihr Alter sieht man ihr gar nicht an. Keine zehn Jahre ist sie alt, steht da wie seit Jahrhunderten, frisch renoviert, und selbst nun, da wir wissen, dass sie auf einem alten Schwimmbad steht, das es immer noch gibt, in das aber niemand hinein darf, finden wir sie immer noch eindrucksvoll.
Wer in Moskau abends weg will, kein Millionär ist und auf echtes russisches underground Flair steht, dem sei das „Projekt O.G.I." empfohlen. Zwar kamen wir zu spät für die Live Musik, angeblich verpassten wir eine russische Ska-Kapelle, aber die Musik vom Plattenteller war auch spitze. Danach gingen wir ins „Krizis Zhanra", und auch das erntete von uns zwei erhobene Daumen. Alternative und Indie, Rock und anderes. Wir waren begeistert. Wir schienen auf die Straße des Glücks eingebogen zu sein. Uns konnte nichts mehr passieren. Oder? Auf jeden Fall hab ich schon meine Center Parcs Bostalsee Bewertung verfasst.
Hallo Ihr Beiden,ich finde Eure Berichte einmalig,sehr bildhaft,informativ und lehrreich und für Euch auch wichtig denn mit dieser Erfahrung habt Ihr viel gelernt für Euer Verhalten in fremden Ländern. DEnkt an die 3 Affen !! Der arme Christian muß für Gunda Euren ganzen blog ausdrucken und wenn das so weiter geht wird es so dick wie ein großer Brockhaus.




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